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Green-Marathon wird zum Grey-Marathon

Mit Freuden und Freunden rund um Zürich

Seit der Gründung vor zwei Jahren bin ich Mitglied des 100 Marathon Clubs Schweiz und nahm auch schon ab und zu an Vereinsanlässen teil. Im September etwa am «doppelten Greifenseelauf», sprich «1. Greifensee-Marathon» und nun, gegen Ende des Jahres, am 20. November, am Zürcher Green-Marathon. Eine kurze Erklärung zu diesem Green-Marathon:

Im 2017 lancierten einige organisierte Laufbegeisterte einen Verein «Zürich Green Marathon». Mit Hilfe der Stadt, Zürich-Tourismus und einige Sponsoren wurde rund um Zürich eine Strecke ausgeschildert, welche von jedermann/-frau zu jeder Zeit genutzt werden kann. Der Verein sorgt dafür, dass die Vorgaben der Stadt in Bezug auf die Instandhaltung und die Beschilderung und weitere Auflagen eingehalten werden. In Prinzip kann «überall» eingestiegen werden, denn die Strecke ist relativ gut beschildert. «Offizieller Startpunkt» ist aber die «Rio Bar» bei der Gessnerbrücke, unweit des Hauptbahnhofs.

Somit ist klar, dass an diesem 20. November nicht ein «grosser» Marathon rund um Zürich stattfand, sondern rund 25 Läufer*innen, vorwiegend aus dem 100 Marathon Club, diesen Kurs als «Freundschaftslauf», oder wie man es nennen soll, absolvierten. 100 MC-Präsident Robin Lötscher war sehr erfreut, dass sich so «viele» an diesem Morgen bei der Bar einfanden. Er erfreute uns mit der zusätzlichen Mitteilung, dass der 100 Marathon Club uns noch einen «Drink» spendieren würde. Doch bis wir uns an die Bar «hängen» konnten und zu diesem Drink gelangten, mussten noch 43 Kilometer, garniert mit 1000 Höhenmetern absolviert werden. Noch ein weiteres Zückerchen für die Kategorie Marathon-Sammler: Da dieser Marathon «öffentlich» (im Internet) ausgeschrieben war, die Strecke vermessen ist und es einen «Massenstart» gab, zählte er für die Statistik (im Gegensatz z.B. zu den Individual-Marathons mit professioneller Zeitmessung, Startnummern aber OHNE Massenstart… ? ). Statutarische Vorgabe ist Vorgabe! ?

Mit war dies egal: ich wollte diesen Green-Marathon schon lange mal laufen und der 20. November war ein guter Tag dazu für mich. Ich musste «nur» das LG Horn-Training «schwänzen»!

Nachdem die meisten von uns ihre warmen Kleider bei den Schliessfächern des HB deponiert hatten, spazierten wir zur Rio Bar. Es gab ein Foto des (fast) kompletten Startfeldes und los gings.

Die anspruchsvolle Strecke ist, bzw. wäre, ein wahres Sight-Seeing von Zürich: Wenn man im Uhrzeigersinn läuft, da geht’s vorerst der Sihl entlang zur Saalsporthalle, dort hoch, an der CS vorbei und dann schön dem Waldrand entlang zum Albisgüetli, runter nach Albisrieden, wieder etwas hoch und oberhalb Altstetten geht’s dann runter. Man durchquert am Stadtrand Altstetten die Fläche, kommt nach Höngg und steigt dann erstmals so richtig. Da ich selbst schon mal beim Restaurant Grünwald war (Stadtgrenze zu Regensdorf), weiss ich, wie schön die Aussicht auf die Stadt und den See wäre. Wir aber sahen durch den Nebel höchstens ansatzweise den Prime Tower und einige andere Hochhäuser. Es geht durchs Waid-Gebiet mit seinen Schrebergärten, man streift das ETH-Areal beim Käferberg und kommt zum Bucheggplatz. Danach, nach der Passage des Irchel-Parkes, und das war für mich sehr überraschend, geht’s nochmals ziemlich hoch. Bald erreicht man das Gebiet des Zoos. Hier muss man sehr gut schauen, dass man die weissen GM-Wegweiser sieht. Sicherheitshalber sei sowieso das Mitführen eines I-Phones (mit App) oder – für Retros wie ich eine bin – einer Karte empfohlen. Nach der Durchquerung des Fluntern-Gebietes erblickt man bald die Kunsteisbahn Dolder. Das ist, an einem solch trüben Novembertag, eine wunderbare Aufhellung so «mitten» im Wald. Während rechts von uns Pirouetten gedreht wurden, liefen wir ziemlich zielgerichtet weiter und kamen nochmals zu einem schönen Punkt mitten im Wald: zum Restaurant Degenried. Gemütlich sah es dort aus: im Vorzelt (…? ) brannte ein (eventuell künstliches) Cheminée-Feuer und die Felle auf den Sesseln luden zum Verweilen ein. Das hatten wir natürlich nicht im Sinn! «Gring ache und seckle», hat mal jemand gesagt. Also nicht länger schönen Gedanken nachhängen und weiterlaufen. Nochmals kam ein wirklich steiler Anstieg. Mein Begleiter Beat aus Winterthur wollte mich ziehen lassen. Er kannte seine Aargauer Begleiterin wohl (noch) nicht richtig. Diese wollte nicht alleine weiterlaufen und fing mit ihren «bekannten» Motivationssprüchen an. Beat biss an… Nachdem wir den Loorechopf (693 Meter über Meer!) erreicht hatten, gings erst mal tüchtig runter und da sah mein Begleiter, dass auch J.K. ihre Defizite hat! Bald waren wir wieder zu Zweit und als ich noch eine Auszeit benötigte, um die Batterien meiner Hörhilfen zu wechseln, konnte ich Beat erneut mit einem «Päuseli» erfreuen, bzw. bei Laune halten. Wir passierten Witikon. An einem Wegweiser war 32 km zu lesen. Unten konnte man den Zürichsee erahnen. Es war wirklich sehr schade, dass sich der Nebel an diesem Tag nicht lichtete. Weiter ging es. Schon bald erreichten wir die Abzweigung zum Wehrenbachtobel. Das ist wirklich noch ein Zückerchen nach so vielen Kilometern: es geht nun rund 4 km ein lauschiges, plätscherndes Bachtobel runter. Viele Samstags-Spaziergänger, mit und ohne Hund, begegneten uns. Mein Läuferherz juckte. Es war einfach nur schön, so unbeschwert hier runter zu rennen. Da das Ganze ja ein Plauschlauf war, konnte man es richtig geniessen. Als ich den Balgristweg sah, wusste ich, dass wir bald «unten» ankommen würden. So war es. Kurz das Seefeld durchquert und wir waren schon beim Zürichhorn, wo wir auf die Seeuferpromenade einbogen. Ich freute mich sehr, dass Beat immer noch bei mir war. Vorne war bereits die Quai-Brücke zu sehen und ich dachte zurück an x -Zürich-Marathons, wo man diese Brücke auch durchquert und wo einem viele Zuschauer anspornen. Tempi passati… aber hoffentlich kommen sie wieder! Kurz nach dem Bürkliplatz geht’s beim Sihl-Seitenarm (Gebiet Schanzengraben) runter und via Bahnhof Selnau erreicht man schon bald wieder den Ausgangspunkt, die Rio Bar. Mittlerweile hatten wir über 43 Kilometer auf unserem «Tacho» und die Höhenmeter summierten sich auch im Bereich der 1000er-Grenze (die Angaben auf der Website varieren zwischen 750 m und 1174 m).

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Fazit
Die Strecke ist überaus kurzweilig, aber auch anspruchsvoll. Es ist keine Blocher-Strecke, man muss die ganzen 43 Kilometer konzentriert sein und auf die Unebenheiten (Wurzeln, Steine, Treppen, etc.) achten. Bei gutem Wetter ist die Aussicht auf Zürich phänomenal. Kurz: ich kann diese Strecke, auch Teilstücke davon (der OeV deckt den ganzen Parcours ab), als Trainingslauf wärmstens empfehlen – auch an kalten Tagen, wie wir einen hatten (0,6 Grad beim Start).Für Verpflegung gibt’s haufenweise Brunnen und Läden und Kioske passiert man ebenfalls.
Vielleicht habe ich den Einen oder die Andere noch «gluschtig» gemacht? Für Spontanentschlossene wird am 4. Dezember dieser Marathon nochmals organisiert, dannzumal mit Suppenhalt in Witikon. Alle weiteren Infos unter www.100marathonclub.ch. Leider wird dieses Jahr der «Chlauslauf» nicht durchgeführt, der «Green Marathon» mit Suppenhalt wäre eine valable Alternative dazu!
Ich danke dem Präsidenten des 100 Marathon Clubs Schweiz für die Organisation dieses Anlasses, dem Club fürs spendierte Finisher-Getränk und meinem Begleiter Beat, dass er für mich diesen Marathon so kurzweilig machte und sich bei einer kurzen Schwäche nicht unterkriegen liess. (Bemerkung meines Ehemannes zu Hause: «kommt der wohl nochmals mit dieser Schwatzbase mit?»)
S’hed Froid gmacht!

Jacqueline Keller (Finisher-Zeit: 4h24.37)

 

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