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39. Kyburg-Lauf

Stufe um Stufe dem Ziel entgegen!

Und immer noch gibt es die Läufe, an welchen ich noch nie teilgenommen habe! Nach meinem Geknorze am Luzerner-Halbmarathon, fühlte ich mich anfangs November schon wieder viel besser und bekam schon bald wieder Lust, dies auch zu überprüfen. Der «Augusta Raurica-Lauf» in der Nähe hätte sich angeboten, aber wir waren schon «besetzt» an diesem Sonntag. Ich sah, dass tags zuvor der Kyburg-Lauf stattfinden würde und beschloss – wenn möglich – daran teilzunehmen. Der Lauf reizte mich enorm: erstens war ich in der 3. Klasse, 1971, das letzte Mal auf der Kyburg und zweitens «wirbt» man mit den letzten happigen anderthalb Kilometern, welche 450 Treppenstufen beinhalten. Es war ein Gemisch aus Respekt (Luzia beschrieb mir die Treppe als «uh-lang und mühsam) und Vorfreude, mit welchem ich mich auf die Reise machte.

Kyburg: ein 450-Seelen-Dorf, seit 2015 eingemeindet in Illnau-Effretikon. Klein und sehr schmuck! Das Dorf hat etwas Gotthelf-artiges, kaum Neubauten. Deshalb auch die stabile Einwohnerzahl (1850 ca. 380 Einwohner). Einen Einkaufsladen hat das Dorf nicht, jedoch ein mächtiges Schloss und zwei einladende Restaurants und zwei riesige Parkplätze auf der Seite in Richtung Effretikon (es kommen nicht alle zu Fuss vom ca. 5 km entfernten Winterthur der Töss entlang und dann die Treppe hoch ? ).

Richtige Geländelauf-Stimmung erwartete uns am Samstag. An diesem ersten Wettkampftag fand der Hauptlauf auf einer 10,3 km langen Strecke statt sowie der Panoramalauf (ohne Treppe) mit 5,7 km und die Kinderläufe. Am zweiten Tag, dem Sonntag, fand dann noch ein Erlebnislauf über 17,3 km statt sowie der Treppen-Sprint und das (Nordic-)Walking. Auch beim Walking war die LG Horn vertreten: Unser Max (Max Schmid) bewältigte die schöne Strecke von rund 5 km in 1h19 Min. Tönt etwas lang… ja, Max hat sich bei einer unklaren Markierung verlaufen und wurde durch einen aufmerksamen Helfer, etwas weg von der Strecke, wieder auf den richtigen Weg gewiesen. Natürlich zu Fuss – und nicht wie angeboten, per Auto! Gut so Max! Diesmal war der Kyburg-Lauf in die sm run-Laufserie integriert und das war der Grund, dass die Teilnehmer (im Text sind immer alle Geschlechter gemeint) teilweise von «weit her» angereist sind. Ich hatte meine (mindestens) sechs sm-run-Läufe beisammen, konnte also völlig ohne Druck laufen. Das fühlt und fühlte sich prächtig an. Ich hatte immer ein gutes Gefühl und kam – ausser beim Kulminationspunkt nach ca. 6 km – nie an die «Grenze». Nach dem Start geht’s auf Wald- und Wiesenwegen immer wellig rund ums Hochplateau zwischen 620 m ü.M. (Start) und 690 m ü.M (Kulminationspunkt). Danach geht’s auf einem breiten Waldweg runter an die Töss, wo der tiefste Punkt auf ca. 470 m ü.M. erreicht ist. Es geht dann mit etwas Abstand zur Töss, flach rund einen Kilometer eben geradeaus und auch wenn man die Treppe nicht kennt, weiss man, vor allem wenn man nicht mehr so jung und fit ist, dass man Gas wegnehmen soll. Man erreicht km 9, dreht eine Spitzkehre und dann kommen die ersten der 450 Treppenstufen. Erklären kann ich «das» schlecht: am ehesten lässt sich diese Treppe mit der Etzel-Treppe (573 Stufen) vergleichen, welche ebenfalls in einem Wald «obsi» geht. Ich war gleichzeitig mit meinem Ostschweizer Laufkollegen Herbert Hirschi beim «Treppenstart». Ich wollte ihm den Vortritt lassen - er mir… widerwillig nahm ich also den Start zum Treppenabenteuer vor Herbert in Angriff und staunte bei der Auswertung nicht schlecht, dass ich ihm doch 43 Sekunden abgenommen hatte. !Überhaupt: es lief mir überraschend gut auf diesem Teilstück, auf welchem innerhalb eines Kilometers 159 Höhenmeter überwunden werden müssen. Ob es wohl an der guten Einteilung, am Respekt oder daran lag, dass ich oft n e b e n der Treppe im Gräbli hoch lief? Auf alle Fälle merkte ich, dass ich doch noch einige Läufer überholte und das gab mir enormen Auftrieb. Zuletzt war Gräbli-Laufen unmöglich und da merkte ich auch meine Oberschenkel. Jedoch war die Unterstützung durch die Zuschauer auf den letzten Stufen toll und so war ich gar nicht mal so «kaputt», als ich beim Schloss ankam. Überraschend fühlten sich meine Beine oben sogar noch recht locker an und ich konnte durchs Dorf hindurch noch richtig schön ziehen (also altersgerecht…). Im Dorf selber wurde uns von den Einwohnern applaudiert und an einer Ecke stand sogar noch ein Vater, welcher mit seinem Sohn zusammen trommelte. Ich empfand das als schön – es ist nicht selbstverständlich, dass Volksläufer, auch im hintern Teil, so unterstützt werden.
Nach 53 Minuten und 2 Sekunden traf ich im Ziel ein (Streckenrekord Nicola Spirig: 40.29 Minuten). Das war der 13. Gesamtrang. Es hätte mir sogar bei den 50er-innen (natürlich nur, weil Luzia nicht vor Ort war ? ) aufs Podest gereicht und bei den 40er-innen hätte ich sogar gewonnen (Nicola Spirig ist zurückgetreten… ? ).

Der Verein Kyburglauf gab sich auch nach dem Lauf alle Mühe, uns Läufern etwas zu bieten. So waren die Tische herbstlich dekoriert und auch das Siegerpodest war nicht lieblos hingestellt. Wunderbare Essenskistli, produziert bzw. eingepackt von einer Stiftung, wurden den Podest-Berechtigten abgegeben. Endlich hatte ich auch wieder mal keinen Termin nach einem Lauf und konnte das Zusammensein mit andern Läufern geniessen. Und dass der Verein wohl vom Teilnehmeraufmarsch überrascht war, zeigte die Tatsache, dass J.K. – und auch andere – keine gluschtige Créme-Schnitte mehr vom Kuchenbuffet erwischten (wir wurden «trotzdem» satt).

Ich kann diesen mit viel Enthusiasmus und Liebe organisierten Erlebnislauf nur empfehlen. Und auf die Frage, ob Treppenkenntnis nicht besser gewesen wäre, weiss ich keine schlüssige Antwort.

P.S. Gerne füge ich hier noch an, dass Lauffreundin Luzia am sonntäglichen Augusta-Raurica-Lauf die Frauen 50 gewonnen hat. Bravo!

Jacqueline Keller

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