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Jungfrau-Marathon
Dieser Traditionsanlasss wurde heuer bereits zum 25. Mal durchgeführt. Es ist doch immer wieder erstaunlich, was sich aus einer guten Idee, Beharrlichkeit, motivierten Leuten und einer Topp-Organisation im Laufe der Jahre entwickeln kann.
Zum Geburtstag wurde das Teilnehmerfeld auf 5000 angehoben. Um dies bewältigen zu können wurde der Blockstart eingeführt. Daher erfolgte der Start in entgegengesetzter Richtung damit man sich auf der ersten Schlaufe nicht ins Gehege kam.
Kaum war der letzte Applaus des Unspunnen-Festes verklungen fiel schon der Startschuss zum Jungfrau-Marathon. Auf dem Weg nach Wilderswil begann es leicht zu regnen. Im Abschnitt nach Lauterbrunnen überholte ein frisch vermähltes Paar und entschwand in der Läufermenge. Vor Wengen tauchte das Paar wieder vor mir auf und fiel dann zurück. Hoffen wir, dass dem jungen Glück nicht zu schnell der Schnauf ausgeht.
Ab hier begann es auch merklich kühler zu werden. Der Regen legte im Laufe der Zeit etwas zu. Problematisch war dann aber eigentlich nur die Steigung von der Wixi bis zur Moräne. Der Weg gestaltete sich hier zeitweise recht schlammig und rutschig. Gutes Gleichgewichtsgefühl war gefragt, Sypoba sei dank.
Mir persönlich lief es wirklich gut. Auf der ganzen Strecke hatte ich keinen einzigen Krampf zu verzeichnen. Da kam mir die kühle Witterung sicherlich entgegen. Die Finger wurden mit der Zeit ziemlich klamm, sodass ich die Gels mit den Zähnen öffnen musste. Beim Aufstieg zur Moräne kam es öfters zu kleinen Staus. Vielleicht die Folge des grossen Teilnehmerfeldes. Das Wetter liess jedoch das Publikum nicht davon abhalten sich in grosser Schar im Zielbereich einzufinden. So war es dann abermals ein tolles Gefühl durch die Zuschauergasse dem Ziel entgegen zu fliegen.
Pech hatte leider Jacqueline, die in Wilderswil eine Zerrung erlitt und trotz Dehnübungen und weiteren Versuchen den Lauf abbrechen musste.
Gratulieren möchte ich Michaela und Ivo, die ich vor dem Start schon beim Einlaufen traf. Beide finishten mit persönlichen Bestleistungen.
Martin Egli

 
Unfreiwillig hinter die Kulissen geschaut
Zum Jubiläum mit dem Bähnli hoch
Schon lange hatte ich mir den 9. September 2017 dick in der Agenda angestrichen: Es war das Datum des Jubiläumslaufes des Jungfrau-Marathons!
Zum 25. Mal fand dieser statt. Schon beim ersten Mal, im 1993, war ich dabei und schaffte es damals gar aufs Gesamtpodest: Hinter Birgit Lennartz und Vroni Steinmann wurde ich 3.
Irgendwie stellte ich mir einen Abschluss meiner Jungfrau-Marathon-Läufe in diesem Jahr vor: Beim Ersten dabei und auch beim 25.
Leider werde ich nochmals einen anhängen “müssen”:
Mit grosser Zuversicht startete ich zusammen mit Klubkollege Martin und vielen, vielen andern Läuferinnen und Läufern um 8h30 vor der Höhenmatte in Interlaken. Dass es kein Zuckerschlecken werden würde, war uns allen klar. Die Wetterprognosen waren dermassen schlecht und die Wolken bereits sehr tief im Lauterbrunnental. Ich entschied mich fürs Langarm-Veloshirt, was den Vorteil hat, dass man die Aermel immer wieder nach vorn oder hinten krempeln kann, sollten die Temperaturen wechseln. Wie immer, wenn ich ohne persönliche Betreuer laufe, ist so ein Velo-Shirt auch praktisch für Dinge wie Energiestängel und dergleichen. Natürlich vertraute ich auch sonst auf schon Ausprobiertes: selbe Hosen und Schuhe wie in Biel 2017. Auch meine Ernährung in der Vorwoche gestaltete ich genau gleich wie vor dem erfolgreichen Aargau-Marathon 2016. Alles bestens vorbereitet also für einen guten Lauf. Auch das Training war sicher gut *) . Was konnte also noch schiefgehen? (Diese Gedanken liess ich gar nicht zu).
* * *
Ich traf das Anfangstempo tip top und rollte so in Richtung Bönigen. Bei km 3 überholte ich die oben erwähnte Birgit Lennartz. In den 80er und 90er Jahren das weltweite Mass der Dinge im Ultra-Laufsport (zahlreiche Siege in Davos und Biel, am Rennsteig, beim Comrades, etc.).
Sie wollte mit mir sprechen – ich vertröstete sie auf die Kleine Scheidegg... Beim Dorfeingang Wilderswil merkte ich ein leichtes Ziehen in der Wade. Ich schenkte dem keine weitere Beachtung. “Kann ja nicht sein”, dachte ich. Kurz etwas Wasser getrunken in Wilderswil und das erste Högerli hoch... wollte ich... doch – Usain Bolt lässt grüssen – da schoss es mich in die Wade. Ich kann die Gedanken und meinen Zustand nicht beschreiben, weil ich die Situation erst gar nicht glauben konnte... Weder Dehnen noch sonst etwas half. Nochmals laufen... ging auch nicht!
Jemand in mir sagte dann, dass es fertig sei... Aus... Es folgte der Rückmarsch ins Wilderswiler Zentrum. Gefühlt jede Zweite und jeder Vierte rief mir etwas zu (was ich natürlich ohne meine Hörhilfen nicht verstand).
* * *
Wilderswil Bahnhof: Meine ehemalige “Gegenerin” Fabiola Rueda, welche in einer Staffel lief, sah sofort, was mit mir los war und gab mir fürs Erste mal warme Kleider. Bald kam ein hoffnungslos überfüllter Zuschauerzug von Interlaken her. Aber wir schmalen Persönchen hatten noch Platz darin. Es ging weiter in Richtung Lauterbrunnen, wo wir das Bähnli wechseln mussten. Wir wurden in Gatter gepfercht (ich weiss, anders geht nicht!) und mussten nun “ziemlich” lange warten, bis die Bähnli in Richtung Wengen kamen. Super fand ich, dass die Gatter aufgeteilt waren in “Wengen” und “Direttissima” Kleine Scheidegg. Endlich: das Gatter mit der Kleinen Scheidegg wurde geöffnet und wir stiegen wieder ins Zügli. Da kam mir der erste Marathon, bzw. Grosmueti Werder mit klein Sämeli (1-jährig) in den Sinn: Grosmueti blieb mit Sämeli, bei ähnlichem Wetter, im Tal, weil sie mit dem Buggy kein Störfaktor sein wollte im Zug. 2017 gab es einige dieser Störfaktoren und die Buggys sind einiges grösser geworden...
Nun gut: Fabiola und ich schafften es in einen total kalten (alten) Wagen und tuckerten dann hoch. Diese Passage war das Schlimmste für mich: wir sahen die hinauflaufenden Läufer und Läuferinnen! Wie gerne wäre ich... Unser Waggon war gefüllt mit begeisterten Fans – auch dies erlebte ich so das erste Mal. Ein Jeder, eine Jede wurde angefeuert. Nach Wengen, beim Restaurant Oberland, konnte ich im Nebel einen Läufer in gelb erkennen: kein Zweifel: Run and Smiler Peter Gschwend zäberlete da!
Schnell waren wir dann oben. Ein dankbarer Abschied an Fabiola, welcher ich ihre Kleider zurückgab und nun kam der Marsch ins Bahndepot, wo die rund 30 starken Männer und Frauen gerade dran waren, den letzten Waggon an Rucksäcken zu leeren. Man muss das gesehen haben: Von einem Waggon wird jeder Rucksack zuerst von Person zu Person bis zum Depot geworfen und dann wird aufgezweigt (den Nummern nach) und so kommt jedes Gepäckstück an seinen Platz in der Halle. Phänomenal! Phantastisch! Goldmedaille an alle Helfer!
Wie gerne wäre ich nicht die Erste gewesen, welche ihren Rucksack bei den niedrigen Nummern geholt hätte!
Nachdem ich mich mit meinen Kleidern warm angezogen hatte, begab ich mich auf den (moralisch) beschwerlichen Marsch zum Ziel, wo ich bei Datasport meine Aufgabe melden musste. Inzwischen wieder mit Hörhilfen ausgestattet, hörte ich meinen Namen rufen: es war Matthias Müller, ex Sprint-OL-Weltmeister, welcher überglücklich eben ins Ziel gekommen war und mir rief! Ich fand das schön – zumal ja Matthias nicht zu den Lautesten gehört! Aber diese Freude...
Im praktisch leeren Bähnli fuhr ich danach via Grindelwald zurück nach Interlaken und dann nach Hause. Ich war zumindest froh, dass diesmal alle Familienangehörigen “etwas los” hatten und nicht dabei waren. Die wären – nomen est omen – total “im Schiff” gestanden.
Birgit Lennartz kämpfte sich übrigens in 4h56 hoch. Zwei andere Ehemalige schenkten sich auch beim Jubiläum nichts: Peter C. konnte Peter G. überholen und die beiden feierten einen Kategorien-Doppelsieg.
Ein Bravo möchte ich auch Klubkollege Martin Egli aussprechen, welcher einen Steigerungslauf hinlegte und überhaupt nicht ausgepowert ins Ziel lief. Diesmal auch ohne Krampf (wobei er doch etwas krampfen musste...).
Was für mich bleibt: 1. Der Jungfrau-Marathon besticht durch eine sensationelle Organisation. Da sieht man, wo das Startgeld hinfliesst. 2. Alle TeilnehmerInnen liefern eine Super-Leistung ab.
Schliessen möchte ich mit einem Zitat, welches ich als Aufmunterung erhalten habe: “Umfallen, aufstehen, Krone richten, weiterlaufen”.
In diesem Sinne hoffe ich auf eine positivere Berichterstattung im 2018.
Jacqueline Keller
*) Der Einen Pech ist der Andern Glück: Im tollen 3. W55-Rang findet sich meine Lauffreundin Isabel Buchmann: mit ihr trainierte ich zwei lange Bergläufe (u.a. am 1. August auf die Kl. Scheidegg) und sie zeigte mir das Züri-Unterland während eines gemeinsamen Long-Jogs! Bravo Isabel.
 
 
 
 Hornauszug / Rangliste
   
 M55  
 182. Martin Egli 5.27.35.7