Wie manche Male bin ich wohl schon – alleine oder in einem Grüppli – durch den Brugger Schachen getrabt? Wie manche Runde habe ich schon während des «24 Stunden-Laufes» (also natürlich nur beim Gruppen- oder Sponsorenlauf) auf der Radrennbahn gedreht? Wie manche Male war ich schon als Zuschauerin am Abendrennen?
Ich kenne also den Brugger Schachen!
Oder doch nicht?
Am 12. März organisierte der Cordoba OLC (Cordoba OL Club Baden-Brugg-Zurzach) den Badener OL in Brugg. Es galt, in verschiedenen Kategorien und Distanzen gegen 30 Posten im Gebiet des Geissenschachens und der Stadt Brugg zu finden. Das Wettkampfzentrum (und Ziel) befand sich im Freudenstein-Schulhaus (dort, wo wir an unseren Long Jogs jeweils durchlaufen). Der Start war in der Nähe des Ziels des Aargau-Marathons 2016. Dazwischen gab es – wie erwähnt – auf rund 3 ½ Kilometern (Luftlinie) die ca. 30 Posten zu suchen UND finden. Erschwerend kommt jeweils dazu, dass es im Postenraum mehrere Posten hat und man gut schauen muss, dass man den richtigen findet.
Von der LG Horn wagten sich Bruno, für bussola ok, René (er lief sogar für die LG Horn!!!) und meine Wenigkeit (für Cordoba OLC) an diese Aufgabe heran. Bruno nahm die Sache ganz ernst: er bekam von mir am Samstag noch einen Crash-Kurs für Sprint-OL-Karten und als er befand, dass er das schaffen würde, konstruierte er – er ist ja auch nicht mehr der Jüngste – eine Sport-Lesebrille, damit er auch ja alle Signaturen auf den Karten erkennen konnte.
Die Resultate in den «Offenen Kategorien» (es gab nur für die Jugendlichen Jahrgangskategorien) dürfen sich sehen lassen! Unser ehemaliges OL-As René bewies, dass er nach wie vor ein ganz starker OL-Läufer ist und belegte in der Kategorie Herren-Offen-Lang den 20. Platz (95 TN). Bravo! Brunos Comebackversuch glückte ebenfalls: 38. Rang bei Herren-Offen-Mittel (60 TN). Jedoch hatte er Glück, überhaupt starten zu können: erstens vergass er zu Hause das Portemonnaie (!) und zweitens lag auch die eigens für den Badener OL konstruierte Brille noch schön auf dem Küchentisch im «66i». Trotzdem gelang es ihm, die Karte zu lesen und die Posten zu finden. Ich selber überlief Posten 4, konnte mich beim 5. Posten wieder auffangen und mich so wieder einfädeln (34. Rang v. 50).
Fazit: es gibt im Geissenschachen noch viel mehr «Militärhüttli» als wir jeweils wahrnehmen! Und was es wo sonst noch gibt! Es war wirklich sehr spannend, mal etwas genauer durch ein vermeintlich bekanntes Laufgebiet zu streifen.
Liebe Hörner, ich werde in Zukunft nicht noch OL-Berichte auf der Website publizieren. Dies ist eine Ausnahme. Aber ich kann mir vorstellen, dass «es» Euch interessiert, wie denn so eine Spezialkarte aussieht und man sich die Sache wohl einfacher vorstellt, als sie ist. Vielleicht können wir am Horn oder im Schachen mal einen Club-OL- (und Brötle-)Plauschanlass organisieren?
Viel Spass beim Betrachten der Strecke von Offen-Damen-Lang.
Jacqueline Keller