«Silver-Run» (K23) anlässlich der Davoser X-Trails
Ein «Geknorze» von K bis D
Das Läuferleben ist kein Wunschkonzert! Das musste ich wieder einmal erfahren am letzten Juli-Samstag zwischen Klosters und Davos. Die Strecke durch die Selfrangaschlucht (mit grosser Startrunde von Klosters in den Talkessel nach Monbiel und retour) auf den Wolfgangpass, entlang des Davosersees, ein bisschen rein ins Dischmatal und von dort, nach einer «giftigen» Steigung in den Mattenwald nach vorn und auf einem kleinen Umweg ins Davoser Sportzentrum , gefällt mir sehr. Doch diesmal musste ich ungewohnt leiden.
Schwer zu sagen, woran «es» lag – es waren/sind wohl einige Mosaiksteinchen, welche in letzter Zeit einfach nicht so richtig zusammengepasst haben. Nun, ich hatte trotzdem Freude am Lauf. Gefreut hat mich auch die Unterstützung von Dani Lüthi in Klosters (lang ist’s her, seit wir mal «zusammen» den K78 oder 67 absolviert haben). Und echt froh war ich um den Support von Bruder Bruno. Er stand rund 4 Kilometer vor dem Ziel mit dem «rettenden» Coci, welches mir nochmals Schub für die Schlusskilometer gab. Ich bin mittlerweile sehr überzeugt von Cola auf dem letzten Drittel von Ausdauerläufen (vielleicht wirkt es auch nur, weil ich so fest dran glaube). Jedenfalls «wusste» ich, dass mir bei einem solchen Knorzlauf die Kategorien-Verfolgerinnen auf den Fersen waren. Es waren dann auch nur 1 ½ bzw. 3 Minuten, die ich vor meinen Aargauer Lauffreundinnen Brigit Humbel aus Birmenstorf und Susanne Ummel aus Suhr im Ziel ankam. Herzliche Gratulation meinen Kolleginnen. Ihr wart wirklich spitze.
Das Wetter meinte es sehr gut mit uns. Es war sonnig und auch ziemlich warm, sodass es an den Orten mit Streckenzugang doch ordentlich Zuschauer hatte. In Davos ist es halt nicht mehr so wie einst.
Jedoch gibt man sich beim Sportzentrum grosse Mühe. Viele Essenstände und Attraktionen – sogar Hüpfburgen – wurden aufgebaut und luden zum Verweilen ein. Ich empfand die Stimmung als gut und locker. Nun aber zur Königsdisziplin, bzw. zum «Diamond-Run» (K68), welcher von Davos durchs Dischmatal auf den Scalettapass, hinüber zum Sertigpass, von dort auf die Fanez-Furgga, hinunter nach Monstein und retour nach Davos führt. Leider nur ca. 160 Männer und 44 Frauen wagten sich an diese Herausforderung. Und der Sieger, der Deutsche Benedikt Hofmann, hatte mit 6h21 einen Vorsprung von einer halben Stunde und zwei Stunden später waren erst ca. 15 Männer im Ziel. (Soweit ich mich erinnere, waren wir bei der Première im 1986 über 50 Frauen!!). Ganz gut schlug sich Andreas Probst (Unterendingen), in der Aargauer Laufszene kein Unbekannter, als toller 5. Sicher ist, dass es mittlerweile in allen (Alpen-)ländern sehr viele solche Ultra- (und Wahnsinns-Ultra-)Wettkämpfe gibt. Schon nur im Kanton Graubünden waren es im Juli vier solche Anlässe (Irontrail, Bernina-Ultraks, Engadin-Ultratrail und X-Trails). Da will und kann man (als «Normalo») nicht überall teilnehmen. Und somit verliert natürlich jeder dieser Trail-Wettkämpfe etwas vom Speziellen – auch die Davos-X-Trails. Vorbei die Zeiten, als Cars aus Belgien mit Läufern und Supportern auffuhren, als die Nordländer kamen und als – gefühlt – halb Lauf-Deutschland ins Landwassertal pilgerte. Es war für uns «Ehemalige» eine schöne Zeit. Auch Aargauer muss man heuer gut suchen auf der Rangliste. Auf die Schnelle aufgefallen sind mir die beiden jungen LV-Wettingen-Baden-Läuferinnen Giulia Minikus und Henrike Nelissen mit sehr guten Zeiten beim K23. Auch Beat Ummel und Markus Pütz liefen beim K23 in sehr guten Zeiten ins Ziel. Den Teamwettkampf (da gab es doch mal ein Horn-«Präsidenten»-Team – wisst Ihr noch!) beendigten die drei Laufkollegen Bernhard Wehrli, Pascal Zwahlen und Romana Hächler aus unserer Region.
Für mich sehr erstaunlich findet der Bronze-Run (10 km) von 8h30 am Morgen sehr guten Anklang. Das grösste Feld generierte der K23 und auch beim K43 liefen viele mit. Ich hoffe sehr, dass die Davoser nicht aufgeben und im sehr passenden Zielgebiet des Sportzentrums an «ihrem» Lauftag festhalten werden. Alles in allem (inkl. Kinderläufe) waren rund 4'000 Läuferbeine unterwegs (2'000 Läufer und Läuferinnen).
Gerne möchte auch die Chronistin nochmals einen etwas lockereren Run hinlegen!
Jacqueline Keller