Goldsponsoren

 

Raiffeisen

Sportpark Aare Rhein

Apotheke Wasserschloss

Fitness Turgi

Staeuble Elektrotechnik

enpace

banner
Drei Länder – Ein Marathon -  Dreiländer-Marathon Bodensee am 06.10.2019

Persönliches Ziel nicht ganz erreicht

Nachdem ich ohne Probleme und gut trainieren konnte seit den Sommerferien und auch zwei ganz gute Vorbereitungs- (Test-)Läufe abgeliefert habe, war ich motiviert und ziemlich überzeugt, meine Marathon-Zielzeit fürs 2019, die 3 1/2 Stunden, erreichen zu können.
Natürlich wusste ich, dass der Greifensee-Lauf zwei Wochen zuvor und eine Woche später noch der 2 Stunden-Lauf im 5er-Schnitt anlässlich unserer 12 Stunden-Staffel eher “viel” waren. Kam noch eine Erkältung dazu, aber richtig krank war ich nicht.  Ich wollte diesen Marathon unbedingt...

Schon im letzten Jahr war ich am Bodensee-Marathon  und da er mir gut gefallen hat, beschloss ich, auch dieses Jahr daran teilzunehmen. Kam noch dazu, dass der Marathon für uns Schweizer als SM gewertet wurde. Diesmal wohl nicht so ein geschicktes Datum: Terminkollision mit dem Murtenlauf und eben, wie erwähnt, “nur” zwei Wochen nach dem Greifensee und zu alledem zum zweiten Mal hintereinander an der östlichsten Ecke der Schweiz. So war denn auch der Schweizer Andrang nicht allzu gross.
Nach einem sonnigen Wettkampf im 2018, wars diesmal stark bewölkt und knapp über 10 Grad. Es tröpfelte nur vereinzelt und auch der Wind hielt sich zurück. Beste Bedingungen also für uns Marathonläufer – weniger für die Zuschauer, welche z.T. etwas fröstelten.
Nochmals kurz die Strecke wiederholt: Start im schönen deutschen Städtle Lindau – Grenzpassage kurz vor Bregenz – Lauf DURCH die Tribünen des Festspiel-Theaters, dann entlang des Bodensee-Ufers, durch kl. Wälder und Pärke und kleinere Orte in Richtung Schweiz – Brückenpassage in St. Margrethen – dort durchs Ort, dann durchs Industriequartier und anschliessend auf den flachen, asphaltierten Rheindamm – Grenzpassage im “Niemandsland” auf dem Damm – Vororte von Bregenz – Parkpassagen – rund ums Stadion und dann noch eine halbe Bahnrunde und Ziel im Stadion. Eine flache Strecke also, abgesehen von den Brückenpassagen, welche doch spürbar waren. Ich reihte mich beim 3.30h-Zugläufer ein und lief ihm und dieser Gruppe irgendwo nach 10 Meilen locker davon. Beim Halbmarathon passierte ich in 1.43 und war dann ziemlich sicher, dass ich mein persönliches Ziel “schaffen” würde. Fabian, welcher als Betreuer ab St. Margrethen dabei war, hatte aber schon dort den Eindruck, ich laufe schwerfällig. Scheinbar stimmte dies... denn ich merkte selber, dass ich ab km 30 etwas langsamer wurde und schon bei km 34 “brach ich ein”. Meine Oberschenkel schmerzten sehr, das heisst, es war wohl kein “Saft” mehr drin. “Ja, Du hast ja nur noch die alte Pfingstlaufstrecke... “, so motivierte ich mich. Es nützte einigermassen. Zudem merkte ich, dass ich “trotz alledem” immer noch einige LäuferInnen überholte.

Ich verpflegte mich von Fabian und auch von den offiziellen Posten mit Cola und so schaffte ich es dennoch ins Ziel. Kaum aus dem Stadion, erfuhr ich von Fabian auch den guten Overall-Rang (36. von 278) und den 2. Rang in der Kategorie. Das erfreute mich und ich wusste, dass ich somit eine weitere SM-Medaille in diesem Jahr erreicht hatte. Nach der Dusche gings also nochmals in Stadion, wo auch bereits die Siegerehrung für die Schweizer im Gang war. Ich freute mich sehr, dass mit Patrik Wägeli (Schweizermeister) und Elias Gemperli (4. Rang) zwei Kollegen von Samuel tolle Leistungen abgeliefert hatten. Patrik möchte ja gerne die Olympia-Limite für Tokio erreichen. Mit seinen 2h17 war er zwar leicht enttäuscht. Es wäre ihm zu gönnen, wenn er die Selektion schaffen würde.
 
Dann wurden noch die verschiedenen Altersklassen-Medaillen verteilt, bzw. die Athleten durften aufs Podest steigen. Bei den Damen war nach den W50 Schluss. Ich merkte, dass einige LäuferInnen reklamieren gingen, aber ich merkte auch, dass diejenigen von swiss athletics, welche die Medaillen verteilten, nicht im Bild waren, bzw. gar nichts ausrichten konnten... Knapp konnte ich noch auf einer Liste erkennen, dass ich bei den W50 klassiert bin und einer meinte, es wären wohl nicht drei Schweizerinnen gestartet bei den über 55-Jährigen. Dies konnte ich aber nicht richtig glauben. Ich beschloss, die (nicht)Verantwortlichen nicht weiter zu plagen und zog von dannen, um mir dann zu Hause die Rangliste zu Gemüte zu führen. Sie zeigte, dass die zweite Schweizerin in 3h51 ins Ziel kam und die dritte in 4h04. Ich vermute, dass entweder die W55-Rangliste zu früh ausgedruckt wurde (noch nicht alle Schweizerinnen im Ziel) oder – wohl eher – dass man aus der doch sehr komischen Mika-Rangliste gar nicht richtig rausgefunden hat, wer zu welchem Land gehört. Eine Länderangabe fehlt und Lostorf (bei der zweiten Schweizerin) tönt wohl nicht unbedingt nach dem Schweizerländle und beim Club SSC schnallte man wahrscheinlich auch nicht, dass dieser am Albis in der Schweiz beheimatet ist. Ich werde mir erlauben, beim Swiss athletics auf diesen Umstand hinzuweisen. So oder so: von einer Zeitmessfirma, welche eine derart grosse Veranstaltung auswertet und der Veranstalter stolz auf die vielen teilnehmenden Nationen ist, sollte man erwarten können, dass hinter dem Namen und Ort eine Länderangabe steht. Schaut Euch die Rangliste unter www.sparkasse-3-laender-marathon.at an und macht Euch selber ein Bild von der Qualität. Ueberhaupt nicht geschätzt von den Läufern, welche gemäss ihrer letztjährigen Zeit einfach in “Block 1” eingeteilt wurden, wurde auch, dass wir ohne Vorwarnung einfach mit der Brutto-Zeit beglückt wurden. Erst am Folgetag “beschwerte” sich ein anderer Schweizer bei mir, dass dies doch ein “no go” sei (da wusste auch ich, weshalb bei mir keine Netto-Zeit erscheint... ). Ich hoffe sehr, dass swiss athletics die Marathon-SM wieder mal an einen andern Ort vergibt (wir haben noch andere Marathon-Städte) und vor allem auch genau hinschaut, wie ausgewertet wird. Dass Volksläufer um “Barriere-Zeiten” betrogen werden, darf nicht sein. So motiviert man diese Läufer eher noch, wieder vorne zu starten, wo sie eigentlich nicht hingehören. Ins gleiche Kapitel gehört die ziemlich schwierige Startgeldüberweisung. Schon im letzten Jahr wurde mir beschieden, dass die Zahlung nicht geklappt habe. Das zweite Mal funktionierte es problemlos. Dasselbe in diesem Jahr... nur: mein zweiter Versuch war scheinbar noch unterwegs... man knöpfte mir nochmals 90 Euro ab, welche ich nicht mal dabei hatte. Fränkli nahmen sie am 3-Länder(!)-Marathon nicht an. Dank einem netten Schweizer Laufkollegen, welcher mir 50 Euro lieh (und dann selber nur noch 10 Euro in der Tasche hatte) konnte ich das Startgeld mit meinen 40 Euro, welche ich in der Tasche hatte, nochmals bezahlen... ich bin gespannt, wann das zuviel bezahlte Geld retourniert wird...

So, genug reklamiert: Die Strecke ist ja gut, die Stimmung vor allem am Start phänomenal (es hat eine Band auf einem Truck, welche alles gibt, sodass es selbst noch Hörbehinderte die tolle Stimmung mitbekommen), der Kleidertransport klappt, gute Garderoben mit genügend WC’s am Start- und am Zielort und natürlich die schöne Affiche der Bodensee-Region.

Aus den oben beschriebenen Gründen gibts keine Siegerehrungs-Föteli von mir – das ist weiter nicht schlimm. Ich bin aber stolz, den neuen Schweizermeister so gut zu kennen und ihn sogar schon bekocht zu haben. Ich wünsche dem “fastest farmer” (oder: Bauer – ledig – rennt, wie er auch genannt wird) alles Gute auf seinem Weg nach Tokio! “Hoffentlich schaffst Du es, Patrik!”

Jacqueline Keller

Wie in meinem Laufbericht erwähnt, habe ich mich mit dem Problem der Schweizer Rangliste an swiss athletics gewendet und habe auch prompt Antwort erhalten:
Die Problematik mit / bei der Rangverkündigung war bekannt. Auch die Problematik mit den Brutto-/Nettozeiten. Scheinbar existiert «irgendwo» eine Excel-Liste mit den Netto-Zeiten der Altersklassen. Auch wurde mir beschieden, dass die Zweitklassierte der W55 tatsächlich aus Lostorf kommt…. jedoch Deutsche Staatsbürgerin ist.
Dies nehme ich zur Kenntnis und kann ganz gut leben damit…. Nur: mein Einwand, dass «genau dies» auf eine Rangliste gehört (also die Nationalität) bei einer SM, wo noch andere Nationen teilnehmen, den lasse ich stehen. Ich halte hier ebenso fest, dass ich keine Reklamation abgeschickt hätte, wäre die Nationalität ersichtlich gewesen.
10.10.2019  Jacqueline Keller (2. Rang Overall W 55 3-Länder-Marathon ?)